BMW i3: Jetzt wird’s spannend!

(30.10.2013)

Jetzt wird es ernst: BMW bringt seinen Elektroflitzer i3 an den Start. Der knapp vier Meter lange Kompaktwagen mit Leichtbaustrategie ist der erste seiner Art, der von A bis Z unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit produziert wurde: So ist er nicht nur durch seine Gattung als E-Auto umweltfreundlich, sondern auch durch die von BMW verwendeten Baumaterialien. Die zur Produktion benötigte Energie wird aus Wind- und Wasserkraft gewonnen. So allumfassend hat bisher kein anderer Automobilhersteller ein Elektrofahrzeug in Serie zur Produktion gebracht.

BMWi i3: Öko trifft auf Premium

Für das „i“-Projekt haben die Münchner eine Menge Geld in die Hand genommen: Mehr als drei Milliarden Euro sollen es sein. Das Endprodukt kann sich sehen lassen: ein Elektroauto, das so ganz anders ist als bisherige Stromer, das für den Preis von knapp 35 000 Euro viel Auto und Umweltfreundlichkeit auf einmal bietet. Das beginnt bei der Karosserie – die Fahrgastzelle besteht aus carbonfaserverstärktem Kunststoff, das Chassis aus Aluminium – und endet bei der Inneneinrichtung, für die zum Großteil nachwachsende Rohstoffe verwendet wurden, wie zum Beispiel Magnesium für die Instrumententafel und Fasern der Kenaf-Pflanze für Teile des Armaturenträgers und die Türverkleidungen. Diese Fasern werden in Moses Lake in den USA hergestellt und im oberpfälzischen Wackersdorf zu textilen Gelegen verarbeitet. In den BMW-Werken in Landshut und Leipzig werden daraus schließlich Karosserieteile. Die nötige Energie wird in Moses Lake aus Wasserkraft, in Leipzig aus Windkraft gewonnen.  Das ist Ökologie von vorn bis hinten.

Für 2 000 Euro extra erhält man das „Lodge-Paket“, in dem u. a. offenporiges Eukalyptusholz aus zertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft und eine Wollstoff-Naturleder-Kombination für die Sitzpolster zum Einsatz kommen.

150 km/h in der Spitze, 160 Kilometer in der Reichweite

Optisch wirkt der i3 auf den ersten Blick untypisch für einen BMW: kurze Übergänge, hoher Aufbau, schmale Räder, gegenläufig aufschwingende Türen und keine B-Säule. Der Wagen ist dabei geräumiger als man von außen vermuten würde, nur beim Kofferraum könnte es etwas mehr sein: 260 Liter sind nicht besonders viel. Bei umgeklappter Rückbank sind immerhin bis zu 1 100 Liter Fassungsvermögen drin.

Der E-Motor mit seinen 170 PS sitzt direkt über der anzutreibenden Hinterachse. Das Drehmoment von 250 Nm steht vom Fleck weg bereit und bringt den i3 aus dem Stand innerhalb von 7,2 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit haben die Bayern auf 150 km/h beschränkt, weil der 18,8-kWh-Akku, bestehend aus 240 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Batterien, die im Unterboden verbaut sind, ansonsten viel zu schnell leergebraust wäre. Die Reichweite des Elektroautos gibt BMW mit 130 bis 160 Kilometern an, Tests zeigen, dass das realistisch ist. Wie weit man kommt, hängt natürlich vom Fahrstil ab – und vom Fahrmodus, den man wählt; zur Auswahl stehen „Comfort“, „Eco Pro“ und „Eco Pro+“.

BMW hat mit dem i3 ein E-Auto geschaffen, das die Gegenwart mit der Zukunft und Nachhaltigkeit mit Premiumautobau vereint. Wer 35 000 Euro berappen kann, erhält das wohl fortschrittlichste, stadttauglichste E-Auto, das der Markt hergibt. Wem der Wagen zu teuer ist, der wird wohl noch einige Zeit warten müssen, bis er den i3 dann auch als Gebrauchtwagen finden kann. Warten lohnt sich hier aber auf jeden Fall …!